Pferdeerlebnisse Aargau
Projekt zur Regionalen Entwicklung
Pferdeerlebnisse Aargau
Projekt zur Regionalen Entwicklung
Der Aargau ist mit rund 9’000 Pferden und zirka 13'000 aktiven Reiterinnen und Reitern der viertgrösste Pferdekanton der Schweiz. Das Projekt «Pferdeerlebnisse Aargau» will dieses Potenzial nutzen und durch Pferdetourismus Wertschöpfung in die Region und vor allem auf Aargauer Landwirtschaftsbetriebe bringen.
Das Projekt «Pferdeerlebnisse Aargau» ist ein Projekt zur regionalen Entwicklung (PRE), das von Pferdebegeisterten im Kanton Aargau initiiert wurde.
Die Trägerschaft besteht aktuell aus dem Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg, der Pferdezuchtgenossenschaft Aargau und dem Pferdezuchtverein Rothrist. Das Projekt wird in Partnerschaft mit der Aargau Tourismus AG umgesetzt. Finanziert wird das Projekt von der Trägerschaft, vom Bundesamt für Landwirtschaft, dem Kanton Aargau und dem Swisslos-Fonds des Kantons Aargau.
Zurzeit befindet sich das Projekt in der Grundlagenetappe. In dieser werden die Routen definiert, interessierte (agro-)touristische Partner identifiziert, Gemeinden und andere Interessengruppen informiert sowie die Finanzierung für die Umsetzungsphase gesichert.
Bisher gab es im Kanton Aargau kein explizites Routenangebot für längere Ausritte und Ausfahrten mit Pferdegespannen in der Natur. Dies soll sich nun mit ausgewählten Routenvorschlägen ändern. Geritten oder gefahren wird auf vorhandenen Wegen und Strassen. Im Fokus stehen die drei Regionen Aargauer Jura, Suhren- und Ruedertal. Die Routenvorschläge stammen allesamt von Pferdefachleuten vor Ort.
Der Erfolg des Routennetzes steht und fällt mit der Attraktivität der (agro-)touristischen Zusatzangebote. Zurzeit werden deshalb alle Landwirtschaftsbetriebe im Kanton Aargau angeschrieben. Wer eine gute Idee hat und die geforderten Voraussetzungen für eine Projektteilnahme erfüllt, kann sich bewerben. Vor allem Übernachtungsangebote für Pferde mit ihren Reiterinnen und Reitern sowie Gespannfahrerinnen und -fahrern sind gesucht. Aber auch Hotels oder Restaurants, die neu einen Fokus auf die Pferdeklientel richten wollen, sollen ins Projekt eingebunden werden.
Grafik: Eigene Darstellung QGIS (Stand April 2024)
GELB: Routenperimeter Nord (Aargauer Jura): Routenvorschlag von Christof Brogli, Horsefarm.ch, Effingen
PINK: Routenperimeter Südost mit Traversen zu Routenperimeter Nord und Routenperimeter Südwest: Routenvorschlag von Sanja Leuenberger, Pferdezuchtgenossenschaft Aargau, Staffelbach
ROT: Routenperimeter Südwest: Routenvorschlag von Willi Luder, Pferdezuchtverein Rothrist, Oftringen
Die obengenannten Routenvorschläge können sich aus folgenden Gründen ändern:
Aufgrund von Rückmeldungen von Gemeinden kann es zu Anpassungen der Routenvorschlägen kommen.
Streckenabschnitte ohne Beteiligung von Landwirtschaftsbetrieben oder anderen Tourismuspartnern können gestrichen werden.
Damit die am Projekt beteiligten Landwirtschaftsbetriebe und Tourismuspartner optimal ins Routennetz eingebunden sind, können Streckenabschnitte verlegt werden.
Sobald wir wissen, welche landwirtschaftlichen Betriebe sich am Projekt beteiligen möchten, treten wir an die Gemeinden heran und stellen den geplanten Routenverlauf vor. Die Reihenfolge der Routenperimeter richtet sich ebenfalls nach der Betriebsbeteiligung. Wir planen, wie folgt vorzugehen:
im Sommer 2025 im ersten Routenperimeter
im Herbst/Winter 2025 folgt der zweite Routenperimeter
im Frühjahr/Sommer 2026 der dritte Routenperimeter
Ende 2026 Start Umsetzungsphase
Je Routenperimeter sind eine Vorort-Infoveranstaltung und eine Online-Infoveranstaltung geplant. An diesen Veranstaltungen besteht die Gelegenheit für Gemeindevertreterinnen und -vertreter Fragen zu stellen oder Rückmeldungen zum Routenverlauf zu platzieren. Wir werden Ihnen im Vorfeld zu den Veranstaltungen einen Entwurf eines Betriebskonzepts zustellen, das Ihnen erste Antworten geben soll
wie der Betrieb des Routennetzes angedacht ist;
wie mit möglichen Problemen (z. B. Verschmutzung durch Pferdebollen, Parkplatzmanagement, Routenunterhalt, Haftungsfragen, …) umgegangen wird;
wie die Finanzierung angedacht ist.
Folgende Aspekte zum Projektnutzen für die Gemeinden am Routennetz sind aus dem Vorabklärungsbericht zum Projekt abgeleitet.
Potenzial
Erhöhung der Besucherfrequenz in der Region
Positive Auswirkungen auf Gastronomie und Übernachtungen durch Besucherinnen und Besucher im Zusammenhang mit Pferdetourismus
Positive Auswirkung auf die Frequentierung bestehender und neuer Direktvermarktungsangebote von landwirtschaftlichen Betrieben
Anhand einer Online-Umfrage bei der Zielgruppe kristallisierten sich folgende Interessen heraus: Erkundung von Landschaft und Natur, Genuss von regionalen Produkten, im Jurapark Aargau unterwegs sein, mehrtägige Ausritte mit Übernachtungsmöglichkeiten, organisierte Reisausflüge, Leihpferdepool, Angebote für die ganz Familie, gute ÖV-Anbindung
Angebote
Nebst der Lancierung von pferdebezogenen Angeboten zum Reiten und Ausfahren auch Aufbau zusätzlicher (agro-)touristischer Gastronomie- und Beherbergungsangebote, die auf das bestehende Angebot abgestimmt sind. Zielgerichtete Ergänzung, kein von Bund und Kanton geförderter Aufbau von Angeboten, die bestehende Angebote konkurrenzieren.
Die zusätzlichen Angebote können ebenfalls von anderen Zielgruppen wie Wanderern und Velofahrerinnen genutzt werden. Alle Besucherinnen und Besucher der Region profitieren vom Projekt.
Vorgehen für ein rücksichtsvolles Miteinander
Bewerbung der Angebote mit Fokus auf Maximierung der Wertschöpfung mit mehrtägigen Angeboten
Proaktives Parkplatzmanagement, indem projektseitig nur Parkplätze angegeben werden, wenn dies seitens zuständiger Gemeinden/Restaurants/Beherbergungsbetriebe ok ist
Vermeidung von unerwünschtem Mehrverkehr, Angebote mit ÖV-Anbindung für Kundschaft ohne eigene Pferde
Proaktives Sauberkeitsmanagement bzgl. Rossbollen mit klarem Verhaltenskodex, Rossbollentonnen an kritischen Orten und Kontrolle
Rolle des Pferdes im Aargau
Es gibt zirka 9’000 Pferde und 13’000 Pferdeleute im Kanton Aargau.
80 Prozent der Pferde stehen auf landwirtschaftlichen Betrieben, jeder vierte Betrieb hält durchschnittlich 7 Pferde.
Pferde sind im öffentlichen Raum unterwegs und für die Gesellschaft sichtbar: Das Projekt soll Verständnis, Toleranz und Respekt zwischen Pferdeaktiven (Reiten, Ausfahren) und anderen Gruppen, die in der Natur aktiv unterwegs sind (wie Wandern, Velofahren) erhöhen.
Pferde sind als Betriebszweig und als Raufutterverwerter Teil der Landwirtschaft: Das Projekt soll Verständnis und Toleranz für Pferdehaltung bei landwirtschaftlichen Betrieben ohne Pferdehaltung erhöhen. Besseres Miteinander von landwirtschaftlichen Betrieben auch auf Ebene Gemeinde.
Falls es bereits jetzt Fragen oder Rückmeldungen gibt, freuen wir uns auf Kontaktaufnahme. Ihre Ansprechperson ist, jeweils Mo-Do:
Esther Thalmann, Koordination Routenplanung
Agrofutura
Stahlrain 2 | 5200 Brugg
056 500 10 67 | thalmann@agrofutura.ch